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Fehlen mehrere Zähne, so können die Lücken mit einer Prothese
geschlossen werden. Prothesen werden nicht nur durch Zähne getragen sondern
liegen auch auf dem Zahnfleisch auf damit sie mehr Halt haben. Prothesen sind
herausnehmbar und nicht fest zementiert - so wie Brücken.
Es ist wichtig, daß Zahnlücken durch geeigneten Zahnersatz geschlossen
werden, damit die verbliebenen Zähne wieder gleichmäßig belastet werden.
Andernfalls nehmen diese schnell durch zu starke und falsche Belastung Schaden und
gehen ebenfalls schnell verloren.
Es gibt Kombinationsformen, bei denen die Prothese mit Kronen oder Brücken
oder auch Implantaten verbunden sind (kombinierter Zahnersatz).
Inhalt
Prothesenarten
Vollprothese
Teilprothese
Modellgußprothese
Geschiebe
teleskopierende Kronen
Haltbarkeit
Prothesenarten
Vollprothese
Die klassische Prothese ist das "Gebiß". Das ist die Vollprothese bei Zahnlosigkeit. Die Vollprothese
besteht aus einer Kunststoffplatte, die genau auf den Kiefer paßt mit Kunststoffzähnen, die
darin eingearbeitet sind. Die Vollprothese hält nur durch Saugkraft. Diese kann bei trockenem
Mund oder bei sehr flachen Kiefern so schwach sein, daß man mit der Prothese nicht mehr
ordentlich kauen kann. Patienten helfen sich mit Haftkleber, der jedoch nach einigen Stunden meist
nachläßt. Die Haftung der Prothese kann durch eine funktionelle Unterfütterung
manchmal verbessert werden. Dabei wird der Rand der Prothese vollständig erneuert und den
Kau- und Sprechbewegungen angepaßt. Eine andere Möglichkeit, die Prothese zu sichern
sind Schrauben mit Druckknöpfen (Implantate), die im Knochen eingeschraubt werden.
Da der Knochen jedoch oft sehr stark abgebaut ist, ist auch die Verankerung von Implantaten meist
eingeschränkt.
Nach 3 - 6 Jahren nutzen sich die Zähne ab und die Bißhöhe geht verloren. Dann muß
die Prothese erneuert werden. Keramikzähne anstatt Kunststoffzähne sind haltbarer allerdings
wird die Prothese dann viel teurer. An stark belasteten Stellen auf der Haut können Druckstellen entstehen.
Die Prothese muß dann geändert oder vielleicht unterfüttert werden. Wenn eine Prothese
zu schlecht aufliegt, kann sie durch Überbelastung brechen. Eine Metalleinlage macht sie stabiler.
Mit Wasser im Waschbecken werden Brüche verhindert wenn die Prothese beim reinigen aus der Hand rutscht.
Teilprothese Kunststoffprothese
Teilprothesen werden mit kleinen Drähten ( gebogene Klammern ) an den Nachbarzähnen
festgeklemmt. Diese Klammern sind nicht sehr genau, stören schon mal beim Beißen und
haben den Nachteil, daß sich Essen festsetzt. Daher muß die Prothese nach jedem
Essen herausgenommen werden und die Zähne gut geputzt werden. Sonst entstehen dort schnell
Löcher.
Teilprothesen sind in der Herstellung einfach und kosten daher nicht viel.
Sie werden gerne eingesetzt um möglichst schnell einen Ersatz für die Lücken
zu haben, nachdem Zähne gezogen wurden. Wegen ihrer Nachteile sollte eine Teilprothese
als Provisorium angesehen werden und nicht länger als 1-2 Jahre getragen werden.
Modellgußprothese
Modellgußprothesen haben ein Metallgerüst, das auf einem Gipsmodell der
Zähne gegossen wird.
Eine Modellgußprothese ist viel stabiler als eine
Kunststoffprothese und der Sitz ist besser, jedoch müssen auch hier die Zähne
gut gepflegt werden, damit diese keine Karies bekommen.
Abb. 1
Sichtbare Klammern bei einer Modellgußprothese
Geschiebe
Da bei den Prothesen die Klammern um die Zähne sichtbar sind, wurden
Geschiebe entwickelt. Das sind kleine Druckknöpfe oder Zapfen, die in
künstliche Zahnkronen eingearbeitet werden. Die Pfeilerzähne,
an denen die Prothese hält, werden dazu überkront. Das hat den
Vorteil, daß man keine Klammern sieht und die Pfeilerzähne
gleichzeitig durch die Kronen gut geschützt sind.
Die Kosten für
eine kombinierte Geschiebeprothese sind höher und die gesetzlichen
Kassen bezahlen die Kosten für die Geschiebe nicht. Ein anderer
Nachteil ist, daß die Geschiebe regelmäßig gewartet
und Verschleißteile ausgetauscht werden müssen.
Teleskopierende Kronen
Teleskopierende Kronen sind eine weitere Möglichkeit zur Befestigung
einer Prothese an den Zähnen. Dazu werden zwei Kronen hergestellt,
die genau übereinander passen (teleskopierend). Die innere
Krone wird auf dem Zahn fest zementiert. Die äußere Krone wird
mit der Prothese verlötet oder verschweißt. Durch teleskopierende
Kronen hat die Prothese den besten Halt, allerdings sind die Kosten
wiederum sehr hoch. Ein Nachteil ist auch die Dicke dieser Doppelkronen.
Abb. 2
Abgeplatzte Verblendungen durch fehlende Unterfütterungen im hinteren Bereich
Die Haltbarkeit
Das Ende der Haltbarkeit einer Prothese wird meist durch den Verschleiß
der Zähne angezeigt. Dann lohnt sich eine Reparatur meist nicht mehr.
Prothesen haben verschiedene Schwachstellen. Der Kunststoff kann schnell brechen,
Zähne können herausbrechen. Das Metallgerüst von Modellgußprothesen
bricht nach Ermüdung über die Jahre - besonders an den Klammern.
Geschiebeteile brechen oder lösen sich. Die Kronen oder Brücken,
an denen die Geschiebe befestigt sind können Schaden nehmen. Teleskopkronen
können sich durch die starke Belastung lösen.
Die Liste ist lang, die meisten Reparaturen können jedoch ohne
große Probleme durchgeführt werden.
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